Steep im Test – Frei und einsam beim Bergsport

Snowboarden, Skifahren, Paragliden, sich mit dem Wingsuit in die Tiefe stürzen: Im Computerspiel „Steep“ schafft man einen Triple Rodeo 540 – ohne Knochenbrüche. Ubisoft schickt euch in Steep in ein frei zu erforschendes Schneeparadies.

In vier Sportarten könnt ihr eich in den verschneiten Bergen so richtig austoben. Neben Snowboard und Skiern ist man auch mit dem Paraglider und dem Wingsuit unterwegs. Eine gute Mischung aus allen Disziplinen hält einen bei Laune.

Man muss sich von Challenge zu Challenge hocharbeiten, um neue Erfahrungspunkte zu gewinnen. Doch nicht nur vorgegebene Abfahrten und Dropzones wollen absolviert werden, sondern kann man auch entlegene und verborgene Routen erschließen und diese mit der Community teilen. Mit der Zeit kann man coole neue Items freischalten und so seinen Charakter bis ins kleinste Detail personalisieren, das fördert auch die Individualität und macht Lust auf mehr Challenges, um mehr Geld zu verdienen.

Kein Singleplayer

Steep setzt nicht nur auf eine konsequente Onlineverbindung, sondern verzichtet auf einen echten Einzelspielermodus und setzt eher den Community-Gedanken in den Vordergrund. Alle Zeiten werden mit der Community verglichen, Abfahrten lassen sich aufnehmen und dann für alle abrufbar machen, zudem können spezielle Herausforderungen für Freunde erstellt oder der Kontakt zu anderen Spielern hergestellt werden. Je höher man im Level steigt, desto bessere Events darf man absolvieren. Trotzdem fühlt man sich in Steep oft alleine gelassen, denn in den Arealen zwischen den Herausforderungen ist man meist allein unterwegs.

Dinge die uns nicht gefallen haben

Die Steuerung ist teilweise gewöhnungsbedürftig und wird nur oberflächlich erklärt. Sobald man Tricks und coole Sprünge zeigen muss, wird es ein bisschen heikel. Man muss Drehungen und Flips richtig timen, sonst fällt man brutal hin. Ein bisschen mehr Anleitung hätte dem Spiel gut getan.

Zudem scheint die Charakterauswahl im Spiel noch nicht ganz ausgereift zu sein. Wir haben zwar die Wahl zwischen acht fiktionale Extremsportler, aber mehr als das Aussehen durch unterschiedliche Kleidungsstücke und Ausrüstung kann man nicht beeinflussen. Die Charaktere unterscheiden sich nicht in Attributen und lernen auch keine neuen Fähigkeiten, wenn man sie häufiger nutzt.

Auch die Atmosphäre hätte Steep besser gestalten können. So gibt kaum Story-Elemente, dazu verzichtet das SPiel weitestgehend auf einen Soundtrack, was auf Dauer dann doch etwa zu ruhig werden kann…

Beeindruckende Umgebung

Die Welt sieht unglaublich schön und detailliert aus. Neben bekannten Bergen, wie den Mont-Blanc oder dem Matterhorn gibt es insgesamt sechs verschiedene Zonen, in denen man sich herumtreiben kann. Von kleinen Alpendörfern über dichte Nadelwälder bis hin zu Sport-Parks mit riesigen Sprüngen und Half-Pipes ist alles da, was den Wintersportler begeistert.

Fazit

Eine frei erkundbare Welt mit weiten Berg- und Schneelandschaften. Das hört sich ja alles nach grenzenloser spielerischer Freiheit an, jedoch kann es schnell eintönig werden. Sicher könnt ihr stundenlang durch die verschneiten Areale wandern, doch das wird nicht jeder Spieler machen – zu leer und eintönig sind diese Passagen. Sucht ihr etwa ein fesselndes Open-World-Spiel mit Splitscreen á la SSX wird auch enttäuscht sein.

Dennoch glänzt das Spiel mit der Faszination Wintersport- auf der einen Seite, weil das Bergpanorama mit seinen Tag- und Nachtwechseln wunderschön anzusehen ist und wirklich das Gefühl einer zwar leeren, aber sehr stimmigen Urlaubsregion vermittelt wird. Auf der anderen sorgen die zahlreichen Challenges mit den sich ständigen aktualisierten Bestzeiten von Spielern aus aller Welt dafür, dass die Motivation, immer neue Rekorde aufzustellen oder selbst eigene Herausforderungen zu erstellen, dauerhaft hoch bleibt.

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