Von ehemals 200 GameStop-Filialen in Deutschland sind zuletzt nur noch knapp 70 übrig geblieben – Diese Zahl wird Anfang 2025 auf Null sinken.
Aktuell laufen die verbleibenden 69 Geschäfte in deutschen Innenstädten noch mit Black-Friday-Aktionen, darunter Rabatte auf Konsolen, Spiele, Zubehör und Merchandise. Zudem betreibt GameStop im Shopping-Center Bikini Berlin bis zu den Feiertagen einen Pop-Up-Store mit wechselndem Sortiment.
Doch das Weihnachtsgeschäft 2024 gleicht bereits einem Ausverkauf. Nach unbestätigten Informationen plant der US-Einzelhändler, sämtliche Filialen in Deutschland zum 31. Januar 2025 zu schließen. Diese Informationen stimmen mit Berichten von Lieferanten überein.
Bisher gibt es keine offiziellen Statements seitens der GameStop-Zentrale oder der deutschen Niederlassung in Tannheim. Anfragen dazu blieben in den vergangenen 24 Stunden unbeantwortet.
Am Donnerstagvormittag verdichteten sich erste Hinweise, nachdem Filialleiter über die Entscheidung informiert wurden. Im Laufe des Tages bestätigten Mitarbeiter die bevorstehenden Schließungen bereits gegenüber Kunden. Vorbestellungen werden nicht mehr angenommen, und auch der Verkauf von Gutscheinen wurde eingestellt.
Für die etwa 500 GameStop-Mitarbeiter in Deutschland bedeutet dies eine bittere Nachricht. Bereits 2023 hatte das Unternehmen über 100 Standorte geschlossen, besonders in mittelgroßen Städten und Regionen mit mehreren Filialen.
Weltweit betreibt GameStop noch über 4.000 Geschäfte. Im Rahmen der letzten Quartalszahlen hatte der Konzern angekündigt, weitere Standorte zu schließen. In Europa ist GameStop derzeit nur in Frankreich, Deutschland und Italien aktiv. Diese Filialen wurden kürzlich an den Mailänder Händler Cidiverte verkauft, der bereits 2022 die Schweizer GameStop-Standorte übernommen hatte. Die italienischen Geschäfte sollen nun ebenfalls in Gamelife-Stores umgewandelt werden.
Im Geschäftsjahr 2022/23 erwirtschaftete die GameStop Deutschland GmbH einen Umsatz von über 140 Millionen Euro und einen Gewinn von 2,8 Millionen Euro. Zuvor schrieb das Unternehmen – auch aufgrund der Corona-Pandemie – rote Zahlen. Als Hauptursache für die Krise gilt der anhaltende Trend zum digitalen Vertrieb von Spielen sowie das rückläufige Geschäft mit gebrauchten Konsolen und Software.