Civilization 6 ist bis jetzt das beste Civilization-Spiel seiner Reihe . Das ist keine leichte Aufgabe für ein Franchise mit solch vielen Ablegern. Doch die Änderungen, Ausgestaltungen und Ergänzungen, die die Entwickler Firaxis in Civilization 6 reingebracht haben, machen es nicht nur zu einem komplexen und tiefen Spiel – es ist lustig, spannend und unberechenbar im Laufe von Dutzenden Stunden Spielzeit.
Trotz der verschiedenen Änderungen, ist es immer noch Civilization. Statt aus Rechtecken besteht die Spielwelt nun aus Sechsecken. Pro Feld ist nur eine Einheit erlaubt – das verlangt Ihnen in Belagerungen und kriegerischen Auseinandersetzungen deutlich mehr taktisches Geschick ab. Religion, Tourismus und Spionage sind von Beginn an im Spiel enthalten. Der Forschungsbaum ist nun in zwei Bäume unterteilt und die Herrscher folgen noch spürbarer ihrer eigenen Willen.
Ein komplexes Spiel
Nachdem die erste Stadt steht, wird ein Forschungszweig in der Technologie ausgewählt. Je weiter ihr im Technologie-Baum vorankommen, desto mehr Einheiten, Gebäude und Distrikte werden für eure Stadt freigeschaltet. Im Sozial-Baum wählt ihr eine politische und kulturelle Ausrichtung aus, die ihr erforschen wollt. So schaltet ihr verschiedene Regierungsformen frei. In jeder eurer Städte könnt ihr nun eine Produktion beginnen, die eine bestimmte Rundenanzahl benötigt, um fertiggestellt zu werden. Entscheidet dabei auf die Ausdildung von Truppen oder Handwerker. Baut Wunder, verbessert eure vorhandenen Bezirke oder erschafft neue Distrikte. All das wirkt sich auf eure Bewohner, eure weitere Produktion und die Sicht anderer Völker auf eure Nation aus.
Ein bisschen mehr Platz, bitte!
Distrikte sind neu in Civilization 6 und werden im Einzugsbereich eurer Stadt errichtet. So geben Industrie- oder Hafendistrikte dabei Boni auf die jeweiligen Produktionen und Einheiten, der Nachbarschafts-Distrikt auf die Einwohner. Das Setzen sollte gut überlegt sein, denn viele Bezirke müssen etwa an einem Fluss oder einer Küste liegen; bestimmte Wunder müssen wiederum an Gebirgsketten oder in einem Waldgebiet stehen.
Krieg oder Frieden?
Mit den anderen Nationen in Kontakt zu stehen, ist dabei ebenso spannend wie nervenaufreibend, denn jeder Anführer verfolgt zwei Agenden, nach denen er entscheidet, ob er sie mag oder nicht. Ein Bruch jener Agenda führt nicht sofort zum Krieg oder zu enger Freundschaft, aber es beeinflusst eure Beziehung oft erheblich.
Insgesamt 19 Zivilisationen stehen zum Start des Spiels zur Verfügung mit Option auf weitere und jedes Volk spielt sich anders. Jede Zivilisation hat zwei Aufträge. Einer ist immer gleich, einer geheim – und zufällig.
Add-on-Themen schon dabei
Sowohl die Religion also auch die Spionage sind von Beginn an im Spiel. Welche Themen die Add-ons abdecken, behalten die Entwickler noch für sich. Religion taugt sogar zum Spielsieg, wer seinen Glauben optimal in die Welt trägt, kann damit auch gewinnen.
Fazit
Strategiespiele leben und sterben von der Komplexität und die Zufriedenheit der unzähligen gemachten Entscheidungen in ihnen und hier ist Civilisation VI eine Wucht. Wo seine Vorgänger die Grundlagen und Spielsysteme gelegt haben, Civilisation VI diese verfeinert und vervollkommnet. Das Spiel ist nicht perfekt – die ungeraden diplomatischen Marotte und das religiöse Gespamme stechen am meisten hervor – aber Civilization VI schenkt der Serie zum 20-jährigen Jubiläum das verdiente HURRA! Es ist ein Spiel, das das Genre zelebriert und es auch verbessert. Für Einsteiger ist das Komplettpaket sehr attraktiv und für Civilization-Veteranen ungemein aufregend.
Hat uns gefallen:
- Tief, fesselnde Strategie von Anfang bis Ende
- Fantastische Präsentation und Persönlichkeit
- Große neue Ergänzungen zu den grundlegenden Mechaniken
- Weiterbildungen und Verbesserungen verbessern all die bestehenden Mechaniken
Hat uns nicht gefallen:
- Religion kann ein wenig zuspammend sein