Drei Jahre mussten Fans warten, bis sie endlich wieder mit Lara klettern, kämpfen und rätseln konnte. Shadow of the Tomb Raider ist der mittlerweile dritte Part des Reboots und gleichzeitig auch das Ende der Trilogie. Wird das Reboot die Erwartungen der Lara-Fans an den letzten Teil der Reihe erfüllen?
Tomb Raider ist mit Abstand einer der erfolgreichsten Game-Serien überhaupt. Der erste Teil der Spielreihe um Lara Croft, entwickelt vom englischen Studio Core Design, erschien 1996 und brach schnell Verkaufsrekorde.
Mit der Zeit haben sich ihre Brustweite aber auch andere Elemente der Reihe sehr verändert. Das neue Shadow of the Tomb Raider bei Square Enix in Montreal entstanden und ist der mittlerweile der dritte Part des Reboots, der sich insbesondere an Lara Fans widmet.
Alles Laras Schuld
Die Story knüpft etwa zwei Monate nach den Ereignissen aus Rise of the Tomb Raider an und spielt größtenteils in Mittel- und Südamerika. Lara ist auf der Suche nach der legendären Maya-Stadt Paititi, die angeblich im Dschungel von Peru liegen soll. Schon direkt am Anfang ihres Abenteuers löst Lara, während der Suche nach verlorenen Artefakten, eine Art Maya-Apokalypse aus, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Spiel hinweg zieht. Schnell merken wir, wie sich Lara immer mehr zu einer brutalen Jägerin entwickelt, feindliche Trinity-Soldaten tötet und ohne Rücksicht auf Verluste ihre Schatzjagd weiter durchzieht.
Gameplaymäßig alles beim Alten
Aus Gameplay-Sicht orientieren sich die Entwickler direkt an den Vorgängern und fügen ein paar neue Elemente wie das Abseilen, längere Tauchgänge und Klettern an Überhängen hinzu. Ihr dürft Lara aus der Third-Person-Sicht steuern, mit ihr springen, klettern und schwingen. Im Kampf gegen wilde Tiere und die Trinity-Organisation greift Lara auf Pfeil und Bogen und Schusswaffen zurück. Gegner können aus dem hohem Gras oder sonstiger Flora des Urwalds heraus schnell und lautlos überwältigt werden. Die Stealth- und Schleichpassagen erinnern sehr an ein Assassin’s Creed. Einen Teil dieser neuen Fähigkeiten müssen wir übrigens erst im Talentbaum freischalten. So kann sich Lara mit Schlamm im Gesicht getarnt an bestimmte Wände stellen, um dort fast ganz mit dem Hintergrund zu verschmelzen und plötzlich anzugreifen.
Generell machen das Movement- und Kampfsystem sehr viel Laune, sind sich aber in vieler Hinsicht ähnlich zu den beiden Vorgängern. Doch leider fallen die gut gemachten Schießereien relativ kurz aus – kürzer jedenfalls als in den Vorgängern Nichtsdestotrotz ist Shadow of the Tomb Raider ein komplett neuartiges Videospiel.
Klettern, Kämpfen und Rätsel lösen
Was wäre ein Tomb Raider-Spiel nicht ohne seine Rätsel? – Auch Shadow of the Tomb Raider bietet wieder eine ganze Schar an unterschiedlichen Denk- und Geschicklichkeitstests an. Neulinge der Reihe werden sehr viel Spaß haben – Abenteuer-Veteranen dagegen werden wohl ein bisschen die Herausforderung vermissen. Denn einige Rätsel sind auf den ersten Blick schnell durchschaubar, da der optionale Überlebensinstinkt alle wichtigen Objekte zum Interagieren farblich kennzeichnet. Doch auch dafür gibt es Abhilfe: Den Schwierigkeitsgrad fürs Klettern, Kämpfen und Rätsel lösen können wir getrennt einstellen. Wer mag, wählt also besonders harte Feuergefechte oder bekommt beim Klettern und Rätseln hilfreiche Hinweise eingeblendet – die Aufgaben an sich werden aber nicht einfacher.
Grafik die sich sehen lassen kann
Wir konnten Shadow of the Tomb Raider bereits im Rahmen der GeForce Gaming Experience Veranstaltung von Nvidia auf dem PC testen. Ausgestattet mit der kommenden GeForce RTX Grafikkarte sah das Spiel atemberaubend aus. Die Grafik ist knackig, die Vegetation (im Urwald) dicht und glaubwürdig und die Charakter-Animationen überzeugen sehr. Die Mimik und Gestik der Charaktere in vielen Szenen zeigt, wie viel Arbeit die Entwickler in Animation und Voice-Acting gesteckt haben. Leider betrifft das lediglich die Hauptpersonen, denn unwichtigere Nebencharaktere werden sichtbar simpler dargestellt.
Verfügbarkeit
Shadow of the Tomb Raider erscheint am 14. September 2018 für Windows-PC sowie für Xbox One und Playstation 4. Für alle drei Systeme erscheint das Game als Standard-Edition zum Preis von etwa 50 bis 70 Euro (zur PS4-Version, zur Xbox One-Version und zur PC-Version im Preisvergleich).
Darüber hinaus erscheint eine sogenannte Croft-Edition, ebenfalls für PS4, Xbox One und PC, zum Preis von 70 bis 90 Euro. Die Croft-Edition enthält den Season-Pass, weitere Bonus-DLCs sowie den digitalen Soundtrack zum Spiel. Der Season Pass kann beispielsweise für den PC auch separat für etwa 27 Euro erworben werden.
Fazit
Shadow of the Tomb Raider ist ein durchaus unterhaltsames Spiel, weil es einen stetigen Wechsel von Kletterpartien, mehr oder weniger simplen Rätseln, Entdeckungen, Stealth-Einlagen und natürlich auch Kämpfen gibt. Ein Extralob gibt es für die in unterschiedlichen Kategorien anpassbaren Schwierigkeitsgrade.
Zu Hochform läuft Shadow of the Tomb Raider in einigen toll umgesetzten, aber kurzen Abschnitten auf. Die Cutscenes sind wunderschön. Aber auch die die Details und Texturen sind unglaublich, die Umgebung faszinierend. Laras Animationen sehen täuschend echt aus. Auch in diesem Teil quetscht sie sich durch enge Gänge und klettert Überhänge, was einfach wahnsinnig real aussieht.
Langfristig hat uns der lineare Ablauf des Abenteuers gestört. Die Story hat zwar Höhepunkte, die aber einfach schlicht zu wenig sind, um zu überzeugen. Zwar punktet Lara mit ihrer Mimik und Gestik, doch diese ist bei den NPCs kaum vorhanden. Zudem gibt es viele NPCs mit gleichen Gesichtern. Shadow of Tomb Raider bringt viele Gameplay-Neuerungen mit sich, doch kommen jedes für sich einfach zu kurz gekommen. Durch den Schlamm laufen oder meistern von Unterwasser-Level wirst du nicht oft erleben.
Die Stärken können Probleme bei der Handlung und dem allgemeinen Spielgefühl nicht ganz wettmachen. Fans der Serie werden die Anschaffung trotzdem nicht bereuen.
Die Spielzeit von Shadow of Tomb Raider beträgt etwa 17 bis 20 Stunden. Möchtest du aber alle Gräber absolvieren und Sammelobjekte sammeln, wirst du bestimmt an die 30 Stunden kommen.