
Wie schon der Vorgänger übt The Outer Worlds 2 deutliche Kritik am Kapitalismus – diesmal in der neuen Kolonie Arcadia, wo Obsidian die Absurditäten des Systems erneut mit bissiger Satire ins Visier nimmt.
Für Obsidian war The Outer Worlds ein echter Meilenstein: Das eigenständig entwickelte Rollenspiel bot dem Studio die Möglichkeit, seine erzählerischen Stärken voll auszuspielen. Spielerisch orientierte man sich am bewährten Fallout-Formula, musste aber gegen Ende das begrenzte Budget spüren lassen. Nach der Übernahme durch Microsoft gehört das der Vergangenheit an. Die Fortsetzung soll nun die ursprüngliche Vision in vollem Umfang umsetzen – größer, böser und dystopischer.
In der neuen Kolonie Arcadia spitzt sich die Kapitalismuskritik weiter zu. Drei Fraktionen ringen hier um die Vorherrschaft und ihre je eigenen Zukunftsvorstellungen: Das Protektorat setzt auf autoritäre Kontrolle und Gehorsam in einem Polizeistaat, während Auntie’s Choice mit vermeintlicher Freiheit wirbt – die sich jedoch vor allem in der Freiheit zeigt, Auntie-Produkte zu kaufen. Der Orden des Aszendenten glaubt an Muster, Mathematik und eine perfekte Zukunft, die sie vorherzusagen versuchen. Als Agent der Erde beeinflusst der Spieler durch seine Entscheidungen das Machtgefüge und den Fortgang der Kolonie, deren Untergang droht.
Das Rollenspiel soll insgesamt stärker in den Fokus rücken. Perks und Fähigkeiten entwickeln sich dynamisch anhand des Spielstils – etwa wird ein Spieler, der häufig stiehlt, zum „Kleptomane“ und erhält Vorteile beim Verkauf von Hehlerware, riskiert aber auch ungewolltes Stehlen nur durch das Beobachten. Obsidian verspricht außerdem verbesserte Kämpfe und flüssigere Bewegungen für ein intensiveres Spielerlebnis.
Der Release startet am 24. Oktober mit der rund 100 Euro teuren Premium Edition, die zwei Story-DLCs und ein digitales Artbook enthält. Die Standardversion schlägt mit 80 Euro zu Buche und erscheint am 29. Oktober. Wer bereits die Standardversion besitzt oder über den Game Pass spielt, kann für etwa 30 Euro auf die Premium Edition upgraden. Microsoft folgt damit dem aktuellen Trend großer Publisher, bei dem hochwertige Spiele zunehmend teurer werden – ähnlich wie Konami es mit dem kommenden Silent Hill tut.