Titanfall 2 im Test – Single- & Multiplayer angespielt

Schon das erste Titanfall war unser Multiplayer-Shooter 2014 – der Nachfolger ist dank starker Solo-Kampagne und sinnvoller Neuerungen endlich der erhoffte Action-Hit. 

Titanfall 2 © EA

Manchmal ist Multiplayer alleine einfach zu wenig. Diese Erfahrung musste auch Respawn Entertainment mit Titanfall im März 2014 machen, sodass es für den Shooter-Thron nicht ganz gereicht hat. Mit Titanfall 2 wollen sie es nun besser machen. Mit brandneuer Einzelspielerkampagne und Altbekanntem Multiplayer-Modus stellen sie sich der großen Herausforderung und releasen ihr Spiel zeitgleich mit Battlefield 1 und Call of Duty – Infinite Warfare. Ob dieser Schachzug Erfolg hat, stellen wir in unserem

Titanfall 2 © EA

Mein Name ist Jack Cooper!

In den neun Kapiteln der sechs- bis achtstündigen Solo-Kampagne spielt ihr Jack Cooper. Der Klasse-3-Schütze kämpft für die Miliz, wäre aber viel lieber Pilot eines Titan. Doch dieser Wunsch geht schneller in Erfüllung als ihm lieb ist: Nach dem Tod seines Vorgesetzten und Mentors Captain Lastimosa erhält er die Kontrolle über einen Titan namens BT-7274. Gemeinsam müssen die beidenvom Planeten Typhon entkommen und die IMC vor bösen Machenschafften stoppen.

Titanfall 2 © EA

Flache Story

Die Kampagne ist ein typisches Buddy-Videospiel – die besten Momente sind diese, wenn Jack und sein Titan miteinander interagieren. Abseits der coolen Sprüche wird zumindest inhaltlich wenig geboten. Die Figuren sind flach, die Geschehnisse vorhersehbar und die Bösewichte nicht besonders Angst einflößend.

Ein Titan als Problemlöser

Doch Respawn Entertainment liefert uns einige der interessantesten und kreativsten Missionen ab, die zur das Genre zu jetzigen Zeit bieten kann. Grund dafür ist die gewohnt flüssige Shooter-Mechanik mit ihrem wuchtigem Waffen-Feedback und schnellem Movement. So katapultiert ihr euch mit eurem Jetpack in die Luft, lauft an Wänden entlang oder rutscht blitzschnell auf eure Gegner zu. Die Höhepunkte der Kampagnen-Einsätze sind die clever eingebauten Umgebungsrätsel und die atemberaubenden Schauplätze. So kämpft ihr zum Beispiel in einer Fabrik für Häuserattrappen, bedient Kräne oder manipuliert sogar dynamisch die Zeit.

Titanfall 2 © EA

Dabei steht euch euer Titan jederzeit zur Hilfe. Jack kann natürlich auch in den Titan einsteigen und sich gemeinsam in die Schlacht stürzen. Was etwas schade ist, sind die zu eindimensional gestalteten Bosskämpfe. Erst im letzten Drittel des Spiels zeigen Titan-Kämpfe ein wenig taktische Tiefe und grafisch mehr fürs Auge. Im Spielverlauf findet ihr zudem sieben Ausrüstungssets für euren Titan und könnt ihm diese (etwas umständlich) im Pausenmodus verpassen.

Mafia 3: Autos © 2K Games

Der Multiplayer ist so stark wie nie

Da wo Titanfall 2 in der Kampagne mit viel Innovationen überrascht, geht es im Multiplayer etwas ruhiger vonstatten. Hier verfeinern die Entwickler den Online-Modus des Vorgängers, setzen dabei vor allem auf größeren Umfang und mehr Abwechslung. In der übersichtlichen Lobby könnt ihr dann die verschiedenen Modi auswählen, wie Hardpoint, Titan vs. Titan, Capture the Flag, Kopfgeld oder Attrition.

Online zeigen die Titan dann was sie drauf haben. Gerade der taktisch überlegte Einsatz der Titan– etwa zum Bewachen von Flaggenpunkten – führt häufig zum Erfolg.Der Vorgänger hatte ein Balancing Problem mit Titan und Piloten. Jeder Pilot konnte auf einen Titan springen, den Kern herausziehen und ihn zerstören. Saß man im Titan drin, musste man auf die Hilfe anderer Mitspieler hoffen, aussteigen und den Gegner selbst töten oder ihn mit der Spezial-Fähigkeit des Titan namens elektrischer Rauch vergiften.

Bei Titanfall 2 nehmt ihr beim Besteigen eines gegnerischen Titan einen seiner Akkupacks heraus. Diese könnt ihr dann für euren eigenen oder freundliche Titan nutzen, um ihnen etwas mehr Gesundheit zu geben. Akku-Packs fallen auch nach einer kompletten Zerstörung eines Titan heraus. Das macht Kämpfe doch gleich um vieles spannender.

Die Kämpfe mit anderen Spieler gewinnen durch das hohe Tempo an Dynamik hinzu und spielen sich noch rasanter als im Vorgänger.

Titanfall 2 © EA

Looten & Ausstatten

In Titanfall 2 gibt es keine Soldatenklassen, vielmehr stattet ihr euren Charakter nach Lust und Laune aus. Neben sieben Fähigkeiten, wie dem Kletterhaken oder der Tarnfunktion sowie Ausrüstungs-Kits sind besonders die Boosts spielerisch sinnvoll. Mit der Zeit schaltet ihr Funktionen wie den Map-Hack zum Markieren von Gegnern oder automatische Geschütztürme frei. Die fünf Titan lassen sich mit Funktionen und Extras ebenfalls aufrüsten. Wir finden das ausprobieren mit dem eigenen Loadout und das Anpassen an die Maps sehr motivierend und interessant. Außerdem schaltet ihr zusätzliche Waffenaufsätze frei, je häufiger die dazugehörige Waffe benutzt wird.

Respawn Entertainment macht sehr viel richtig und überrascht mit einer ebenso durchdachten wie klasse spielbaren Einzelspielerkampagne. Auch wenn die Geschichte etwas flach erzählt ist, so unterhält der Shooter doch mit kreativen Missionen, packenden Kämpfen und hübschen Umgebungsrätseln. Die Online-Optionen punkten weiterhin mit dem tollen Gameplay des Vorgängers, verfügen aber über deutlich mehr Umfang und Varianz. Alles in Allem: Aus dem damaligen Shooter für Zwischendurch ist nun ein vollwertiger Shooter geworden.

Pro

  • Innovative Solo-Kampagne.
  • Umfangreicher Mehrspielermodus.
  • Verbessertes Gameplay im Multiplayer.

Kontra

  • Solo-Kampagne mit flacher Story.
  • Eindimensionale Bosskämpfe.

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