Prey im Test – Der etwas andere Shooter mit Kreativität

Nach Dishonored widmen sich die Arkane Studios dem Weltall. Zwar wurden Geschichten von Alien-Invasionen schon oft erzählt, aber der Science-Fiction-Thriller könnte das Spiel sein, auf das viele seit einem Jahrzehnt warten.

In Prey spielt ihr wahlweise den Forscher oder die Forscherin Morgan Yu, der/die auf der Raumstation Talos 1 mit seinem/ihrem eigenen Gedächtnis herumexperimentiert. Dazu hat sich die Forschungsgruppe, der/die Morgan angehört, die einzigartigen Kräfte der außerirdischen Spezies Typhon zu eigen gemacht. Die Typhon sind schattenhafte Wesen in vielerlei Gestalt. Manche mit menschlicher Silhouette. Andere in Spinnenform und mit der Fähigkeit, sich als Alltagsgegenstände zu tarnen. So kann jeder Stuhl, jede Getränkedose eine potentielle Gefahr darstellen.

In den nachfolgenden Tests überrennen die Typhons die Raumstation. Dabei wird Morgan schwarz vor Augen, bevor er/sie erneut aufwacht. Dabei ist aber irgendwas anders als sonst….

Erst mit Rohrzange, dann mit Pistole und Schrotflinte bewaffnet, geht es los, um herauszufinden, was passiert ist. Die Bereiche der Talos-1 werden nach und nach entriegelt, gleichsam neue Fertigkeiten, die Computer hacken, Waffen verbessern oder die Gesundheit steigern lassen.

Ursprünglich war „Prey“ als Nachfolger des gleichnamigen Computerspiels von 2006 gedacht. Aber das Spiel aus dem Haus Bethesda hat neben dem Kampf gegen Außerirdische überhaupt keinerlei inhaltliche Gemeinsamkeiten mit dem Vorgänger. Zwar ist das neue Prey als Ego-Shooter deklariert, jedoch geht es hier viel mehr um stupides Ballern.

Was uns gefallen hat

Prey schreibt euch nicht vor, wie er Mission und Aufgaben zu lösen habt. Es bietet euch dauerhafte Freiheiten für verschiedenste Lösungswege an. Mit einer Schaumkanone ist es möglich, Gegner festzukleben oder künstliche Treppen zu bauen, um so an sonst nicht zu erreichende Bereiche gelangen zu können.  Nicht nur die Aliens können sich in Prey als Tischkalender, Bananenschale oder Kaffeetasse tarnen. Im späteren Spielverlauf kann Morgan ihre Fähigkeiten mithilfe der sogenannten Neuromods erlernen. Dabei sieht ein Neuromod aus wie eine Art Föhn gepaart mit einer Sicherheitskamera. Mit einem gezielten Schuss in den eigenen Kopf modifiziert ihr euer Gehirn und erhaltet die Spezialfähigkeiten der Aliens.

Findet ihr mal keine Waffen, hilft euch anfangs vor allem die Raumstation weiter. Auf Computern findet Morgan nützliche Hinweise, Stationen fertigen helfende Mini-Roboter, 3D-Drucker drucken Munition und Erste-Hilfe-Paketen.

Was nicht so toll ist

Die Schwäche des Spiels liegt vor allem im erzählerischen Teil. So liebevoll der Anfang des Spiels gestaltet ist, so wenig macht Prey den Spieler neugierig auf den Rest der Geschichte der Talos 1,  da sich vieles nur aus alten Mails in Erfahrung bringen lässt. Es erfordert viel Geduld, diese durchzulesen.
Zudem gibt es nicht überall die Möglichkeit, nutzlose Gegenstände einzutauschen. Sich verlaufen, Munitionsarmut und oft sterben gehören ebenso dazu. Außerdem sind die zu treffenden Entscheidungen endgültig und beim ertsen Durchspielen könnt ihr nur ein Bruchteil der Fertigkeiten wählen.

Verfügbarkeit

Prey ist seit dem 5. Mai 2017 für PC, Xbox One und Playstation 4 erhältlich. Die USK hat den Titel ab 16 Jahren freigegeben. Das Spiel kostet circa 60 Euro.

Fazit

Prey ist ein Spiel, bei dem man sich viel zeit nehmen sollte. Es ist also bei weitem kein Lückenfüller bis zum nächsten großen Triple A Spiel. Das Actionrollenspiel aus dem Hause Arkane Studios verlangt viel Aufmerksamkeit bei der Erkundung der Raumstation Talos 1, Kreativität in den fordernden Kämpfen mit den Aliens und die Lust zum Lesen. Denn der größte Teil der wirklich interessanten Geschichte sind in Memos, Terminals und E-Mails versteckt. Demnach kann man Stunden in einem Bereich verbringen und dabei lediglich Protokolle lesen oder einfach jeden Winkel erforschen.

Fans der geduldigen Art werden mit Prey sehr viel Spaß haben. Neulinge dürfte der Mix aus Erkundung, dem Lernen neuer Fähigkeiten und Kämpfen mit Kniff etwas zu langweilig und ausgelutscht sein. Prey ähnelt da zu sehr Bioshock, Deus Ex und Co.

Leider ist Prey nicht qualitativ auf gleicher Ebenen mit seinen Vorbilder. Die Kämpfe gegen die Aliens sind zwar anfangs wirklich beeindruckend, werden mit der Zeit aber recht eintönig. Hier müsst ihr eure Kreativität entgegensetzen, um für etwas Abwechslung zu sorgen.

Und genau hier kommt das tolle Rollenspielsystem in Prey zu gute. Variantenreiche Talentbäumen bieten euch sehr viel Spielraum in Sachen Fähigkeiten ausbauen. Diese könnt ihr dann in den großen Teilen der Levelarchitektur wunderbar testen. Auch ein zweites Durchspielen des etwa 25 Stunden habt ihr Prey durchgespielt, doch schneller als gedacht und lädt zu einem weiteren Durchgang ein

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